Völlig andere Wettkampfbedingen im Vergleich zum Teil 1 am Störitzsee fanden die knapp 60 Orientierungstaucher zum zweiten Teil der Deutschen Meisterschaften an der Förstergrube in Sandersdorf vor. Glasklares Wasser sorgte für eine Unterwassersicht von 10 Metern, was für die knapp 60 Aktiven aus 12 Vereinen für einen Medaillenrang Schnelligkeit vor Präzision bedeutete.
Den Auftakt des Wettkampfes bildete die Disziplin Mannschaftsorientierung nach Karte (MONK).
In dieser technisch anspruchsvollen Disziplin werden die Kurse erst unter Wasser mit Hilfe einer Karte sowie Winkelmesser und Lineal berechnet. Das gelang den Delitzschern Marek und Dirk Preuß am optimalsten. Mit einer Zeit von 7:53 Minuten verwiesen sie das Monkpaar Lutz Reuter und Sven Schönherr von der SG Havel auf Platz zwei und wurden somit Deutscher Meister. Eine bessere Platzierung als den Bronzerang hatten sich sicherlich das zweite und favorisierte Delitzscher Team mit Daniel Sonnekalb und Willi Krause ausgerechnet. Ein Rechenfehler auf den letzten Kurs des dahin führenden Teams führte zum zeitaufwendigen Suchen des letzten Orientierungspunktes und damit zum Platzierungsverlust.
Für eine große Überraschung in der Damenkonkurrenz sorgte das Monkpaar Heike Preuß und Yvonne Becker, die mit einer souveränen Leistung nur dem Freiburger Team dem Vortritt ließen und sich damit dem Vizemeistertitel erkämpften.
In der Einzeldisziplin, dem Short-Race starten jeweils zwei Sportler im Ausscheidungsverfahren auf dem nur 220m langen Kurs gegeneinander, welcher nach dem Finden eines Orientierungspunktes mit dem Durchtauchen eines nur 4m breiten Zielsektors endet. Während die anderen Delitzscher am Zielsektor in den Vorläufen scheiterten, sprintete sich Daniel Sonnekalb bis ins Finale vor, welches er souverän gegen den Dresdner Johannes Böhme gewann. Dieses Kunststück gelang ebenfalls Yvonne Becker in der Klasse Master Damen.
Beim Sternkurs am Sonntag zeigten die Delitzscher ihre dominierende Position im Herrenbereich. Willi Krause siegte auf dem 620 m langen Kurs in einer Zeit von 5:59 Zeit vor seinem Vereinskamerad Daniel Sonnekalb. Beide zeigten damit hinsichtlich der diesjährigen Europameisterschaft ihre internationale Konkurrenzfähigkeit.
Ein ebenso starker Auftritt hatte Marek Preuß mit 6:22 Minuten in der männlichen Jugend. Um nur eine Sekunde schnappte ihn der Rostocker Wenzel Schley die Goldmedaille weg und machte damit Marek zum Vizemeister.
Nicht so dramatisch ging der Kampf um Gold bei den Master Damen in dieser Disziplin aus. Yvonne Becker und Heike Preuß teilten sich mit der gleichen Zeit den Sieg und damit den Meistertitel.
In der Kombinationswertung, welche sich aus den Wertungspunkten der vier Einzeldisziplinen zusammensetzt und somit Konstanz erfordert, werden die besten Orientierungstaucher Deutschlands ermittelt. In der Klasse Herren siegte Daniel Sonnekalb vor Johannes Böhme aus Dresden und Dirk Preuß auf Platz drei. Marek Preuß sowie auch Heike Preuß erkämpfte sich jeweils, trotz des Totalausfalls beim Short Race, noch den sehr guten dritten Platz.
Mit insgesamt zehn Gold-, vier Silber und drei Bronzemedaille aus beiden Teilen der Deutschen Meisterschaften gehört der Tauchclub Delitzsch e.V. neben dem Rostocker TSC und dem SSV Freiburg auch in diesem Wettkampfjahr zur nationalen Spitze. Auf Grund ihrer sehr guten Leistungen qualifizierten sich Daniel Sonnekalb, Willi Krause und Marek Preuß für die Europa- bzw. Jugendeuropameisterschaften, die Anfang September am Störitzsee in Deutschland stattfinden. Dazu herzlichen Glückwunsch!